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Reflection



Wandern tut Körper und Psyche gut.

Zweieinhalb Jahre lang habe ich an Achillessehnenproblemen gelitten und konnte kaum laufen. Ziemlich hart, wenn man das Wandern/Spazieren/Laufen braucht, um den nötigen Ausgleich zu kriegen. Nicht nur körperlich, sondern auch für die Seele(wobei hier die Psyche gemeint ist).

Anfang dieses Jahres verheilte endlich meine Achillessehne wieder und ich konnte wieder wandern gehen. Endlich wieder die Möglichkeit in der Natur zu meditieren und meinen eingerosteten Körper zu trainieren. Die sprichwörtlichen Fussfesseln waren weg. Auch meine mentalen Fesseln sollten nun gelöst werden und das Wandern hat hier enorm geholfen.

Wegen anderen Ereignissen in meinem Leben habe ich das dringend gebraucht. Nicht nur habe ich dann ein wenig Gewicht abgenommen(27 Kilo), sondern konnte auch über einige Dinge, mein Leben etc. nachdenken. Menschen und Geschehnisse überdenken und Zusammenhängendes verstehen und akzeptieren, was zu heilenden Erkenntnissen führte.

Das hat sehr gut getan.

Die anstrengenden Aufstiege auf Berge sind nicht nur symbolisch für das Mühsame des Vergangenen zu sehen, sondern auch die Erlösung davon, wenn man den Gipfel erreicht.

Die Abstiege symbolisieren einerseits das Absinken in eine Depression, geschuldet durch die schlechten Erfahrungen aber andererseits auch das Herunterfahren dieser und das “Nach Hause kommen“(Akzeptieren, Loslassen).

Probleme und schmerzhafte Dinge aus der Vergangenheit oder Gegenwart erscheinen nach der Wanderung nicht mehr so schlimm. Genau wie der Körper kommt auch der Geist zur Ruhe.


Auch ist es interessant wie viele Menschen ich diesen Sommer gesehen habe, die das Selbe gemacht haben. Das heisst, sie sind gewandert. Ob sie auch meditiert haben, weiss ich nicht und dass zu Zeiten von Corona, Menschen hier eine sichere und vorteilhafte Beschäftigung finden, hat wohl auch einen Grund warum es manchmal Stau gab auf dem Berg. Aber ich bin mir sicher, dass auch sie jedes Mal bestätigen würden, dass wandern nicht nur dem Körper gut tut.


Hier in der Schweiz können wir uns glücklich schätzen, dass wir so ein schönes Land haben, wo solche Arten der Therapie einfach so um uns herum sind. Gratis und immer verfügbar(Nachtmärsche sind übrigens unglaublich).

Wir sollten alle dieses Geschenk mehr nutzen und ich hoffe, dass ich hier einige dazu motivieren kann, Einklang mit Natur, seinen Mitmenschen und sich selbst zu finden. Dies scheint mir ein guter Rat zu sein, speziell jetzt in Zeiten einer Pandemie.


Das Geheimnis des Vorwärtskommen ist, den nächsten Schritt zu machen. Wenn man die Spitze des Berges erreicht hat, sollte man nicht anhalten. Immer weiter, immer höher. Genau wie im Leben sollten wir nach stetiger Verbesserung von uns selbst suchen. Alles im Einklang mit der Natur.


Mit diesem Bild wollte ich diese Gedanken zu Papier bringen(na ja, nicht Papier sondern Bits und Bytes).


Während man alleine(Mensch auf Boot) in der Natur ist, reflektiert(Spiegelung im See) man sein Leben und erinnert sich an vergangene Menschen(Gesichter in Wolken, Bergen und Baum).

Die friedliche Abendstimmung bedeutet, dass man das Vergangene loslassen soll und somit bereit für einen neuen Tag ist.

Gedicht von Hans Carossa:


„Unzugänglich schien der Gipfel;

Nun begehn wir ihn so leicht.

Fern verdämmern erste Wege,

Neue Himmel sind erreicht.

Urgebirg und offne Länder

Schweben weit, in Eins verspielt.

Städte, die wir nachts durchzogen,

Sind ein einfach-lichtes Bild.

Helle Wolken streift herüber;

Uns umweht ihr Schattenlauf.

Große blaue Falter schlagen

Sich wie Bücher vor uns auf.“


Wer weiss wie viele Gesichter in meinem Bild zu sehen sind(ohne die Spiegelungen im See)? Antworte mit einem Kommentar.


Danke fürs lesen. Man sieht sich auf dem Gipfel…

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